Malaria ist mittlerweile in Deutschland und Europa weitgehend ausgerottet. Das sah bis weit ins 19. Jahrhundert noch anders aus. Hier war die Krankheit noch in Küstengebieten, aber auch entlang von Rhein, Main und Donau weit verbreitet. In Gebieten von Ostfriesland sollen zum Beispiel im Jahr 1826 noch jedes zweite Kind betroffen gewesen sein. Auch nach dem 2. Weltkrieg wurde Malaria durch die Kriegsereignisse wie Flüchtlings- und Truppenbewegungen sowie neue günstige Brutbedingungen, wie z.B. Bombentrichter, begünstigt.
Ausgerottet wurde Malaria in Europa nicht aufgrund der klimatischen Veränderungen, die durch die allmähliche Erwärmung des Klimas eher das Gegenteil erwirken sollten. Vielmehr wurden durch menschliche Maßnahmen, wie z.B. Trockenlegung von Feuchtgebieten, Begradigung von Flüssen die Lebensbedingungen von der Anopheles-Mücken und der damit vorhandenen Mückenbrutplätze deutlich eingeschränkt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dann die Anopheles-Mücke durch das Insektenbekämpfungsmittel DDT vernichtet.
Malaria ist heute für Europäer eine typische Reisekrankheit. In den letzten Jahren wurden in Deutschland ca. 1000 Malariafälle pro Jahr registriert. Diese waren alle importierten Fälle, d.h. sie wurden nach Reisetätigkeit in tropische Länder erworben und die Infektion fand nicht in Europa statt.
Es lässt sich aktuell nicht sagen, ob in Zukunft eine Malariaausbreitung in Europa unter veränderten klimatischen Bedingungen möglich ist. Durch zurückgeschraubte Forschung in Deutschland und anderen Ländern fehlen hier aussagekräftige Daten.
Quellen:
https://bildungsserver.hamburg.de/klimawandel-und-gesundheit-nav/2262090/malaria/
https://www.dtg.org/index.php/empfehlungen-und-leitlinien/empfehlungen/malaria.html
https://www.mdr.de/wissen/denkste-malaria-nur-in-den-tropen-100.html
Bild:
https://tropeninstitut.de/malaria/wo-gibt-es-malaria-
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