HIV Schulung für Menschen mit Behinderungen
Hintergrund
Menschen in Tansania, die an HIV erkrankt sind, erfahren oft Marginalisierung und werden an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Teile der ländlichen Bevölkerung sind nicht darüber aufgeklärt, in welchen Situationen Ansteckungsgefahr besteht. Aufklärung im Bereich der Verhütung hat also auch als Präventivmaßnahme enorme Bedeutung, sodass durch die sichere Verwendung von Kondomen und richtige Medikation das Ansteckungsrisiko minimiert werden kann.
Unser Ziel
Zugang zu Wissen über HIV/AIDS für Menschen mit Behinderung
Aufklärung über HIV/AIDS muss für alle zugänglich sein - auch für Menschen mit Behinderungen, die oftmals keinen Zugang zur anderweitigen Aufklärung oder Bildung hatten. Sie sollen sich dadurch besser schützen können und dazu befähigt werden, ihrer Marginalisierung selbst etwas entgegenzusetzen.
Aufdecken von bisher unerkannten HIV-Infektionen
Die Kenntnis über eine mögliche HIV-Infektion ist ein lebenswichtiger Baustein für die Behandlung von Patientinnen und Patienten. Außerdem ist es entscheidend, um weitere Infektionen zu verhindern.
Wie erreichen wir das?
HIV-Schulung für Menschen mit Behinderung
Die HIV- Schulungen wurden durch die Mediziner Martine Mwampamba und Fidelis Chiza, sowie Mitarbeitende eines Projekts für Menschen mit Behinderungen durchgeführt. Unterstützt wurden die Seminare mit Material von "Gib Aids keine Chance".
Durchführung von HIV-Schnelltests
Nach der Schulung gab es die Möglichkeit, einen von Kivuko e.V. finanzierten Schnelltest durchführen zu lassen. Im Falle eines positiven Ergebnisses, suchte der Arzt Fidelis umgehend das Gespräch und weitere Schritte konnten ausgearbeitet werden.
Ausgabe von Kondomen
Der Hersteller Ritex stellte eine große Menge an Kondomen zur Verfügung. Diese wurden einerseits während der Schulung eingesetzt. Auf der anderen Seite konnte jede und jeder Kondome mitnehmen. Das Testen der Kondome und die Erfahrung in der Anwendung soll motivieren, sie langfristig bei Bedarf zu benutzen. Die Präservative sind bei Läden erhältlich.
Und wie sieht das bisher aus?
Insgesamt kann die Maßnahme als großer Erfolg gewertet werden. Es konnten rund 500 Menschen in sieben Dörfern erreicht werden, wovon sich 392 testen ließen. Es gab ausnahmslos positive Rückmeldungen auf das Konzept. Die Teilnehmenden nutzten insbesondere die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Einige erklärten, dass sie aufgrund ihrer Behinderung häufig keine Auskunft bezüglich Verhütung erhalten hätten, denn in der Region ist der Glaube weit verbreitet, dass Menschen mit Behinderungen kein Recht auf eine Beziehung hätten.