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Die Klinik in Kabanga

In dem Bezirk Ngara/Rulenge gibt es laut der Bezirksstatistik nur 1 Arzt oder Ärztin pro 20 000 Menschen. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung in Kabanga, circa 40 Kilometer von Rulenge entfernt, war vor dem Klinikbau durch Kivuko e.V. schwierig: Für eine Behandlung mussten die Einwohner in die 30 Kilometer entfernte Stadt Ngara gelangen. Die Busfahrt dorthin ist teuer und in einem labilen Zustand kaum zu bewältigen. Eine Apotheke gab es bereits in Kabanga. Hier wird aber das Vielfache des Normalpreises verlangt. Als Konsequenz dieser Situation zögerten erkrankte Personen einen Arztbesuch häufig lange hinaus. Durch das fortgeschrittene Stadium der Erkrankungen verlängerte sich die anschließende Behandlungsdauer enorm. Damit stiegen auch Behandlungskosten. Um dieses Muster zu durchbrechen initiierte Kivuko e.V. den Bau einer Klinik für ambulante Behandlungen in Kabanga.

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Das Klinikgelände in Kabanga

Im Mai 2018 wurde die Klinik offiziell in Betrieb genommen. Konkret handelt es sich dabei um eine Apotheke, ein Labor, einen Untersuchungsraum und eine Anmeldung. Die Kosten von etwa 25 000€ wurden komplett von Spenden an Kivuko e.V. getragen. Nun erhalten die Menschen in Kabanga eine elementare medizinische Betreuung – zu fairen Preisen. Für Kinder unter fünf Jahren und schwangere Frauen ist die Behandlung kostenfrei.

Lebenswichtig: eine medizinische Grundversorgung

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Untersuchung einer Probe im Labor.

Dass eine solche Klinik, auch ohne stationäre Behandlungsmöglichkeit, lebenswichtig ist, zeigt ein Blick in die Statistik des Bezirks Ngara. Die häufigste Todesursache ist immer noch Malaria, auf welche mehr als 40% der Todesfälle zurückzuführen sind. Darauf folgen Atemswegsinfekte (21%), Harnwegsinfekte (9,5%), Würmer (6%) und Durchfall (5%). Das sind Krankheiten, die mit dem Zugang zu medizinischer Versorgung gut zu behandeln gewesen wären. Vor allem nach der Regenzeit besteht ein erhöhtes Risiko, mit Malaria infiziert zu werden.

Moskitonetze können davor nur bedingt schützen, zudem besitzen große Teile der Bevölkerung diese nicht. Besteht der Verdacht auf Malaria, ist es vor allem für Kinder, ältere oder schwache Menschen essentiell, schnellstmöglich einen Test durchführen zu lassen. Das ist seit Mai auch in der Gesundheitsstation von Kivuko e.V. in Kabanga möglich. Im Gegensatz zu – oft ungenauen – Schnelltests, wird hier professionell im Labor getestet. Wurde eine Infizierung festgestellt, kann mit Medikamenten der klinikeigenen Apotheke die Erkrankung unmittelbar und effizient behandelt werden. Ansonsten werden einfache Diagnosen wie Wurminfektionen und Typhus gestellt. Aktuell wird daran gearbeitet, auch Tuberkulose diagnostizieren und behandeln zu können. Für kompliziertere Erkrankungen werden die PatientInnen an größere Krankenhäuser in der Region verwiesen.

Das Schaffen von Arbeitsplätzen

Neben der Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Kabanga profitiert die Region auch durch das Schaffen von Arbeitsplätzen nachhaltig vom Bau der Klinik. Arbeitslosigkeit ist im Ngara District, wie auch in anderen Gebieten, ein massives Problem und eine der Hauptursachen für die Armut innerhalb der Bevölkerung, die wiederum die Verbreitung von Krankheiten begünstigt. Kivuko e.V. konnte durch den Klinikbau sieben Arbeitsplätze schaffen: Hier arbeiten ein Arzt, zwei Apothekerinnen, von denen eine auch eine ausgebildete Krankenschwester ist, ein Laborant, ein Wachmann, ein Buchführer und ein Klinikmanager.
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Das Personal der Klinikapotheke.

Deren Einkommen verbessert nicht nur ihre eigene Lebenssituation, sondern auch die ihrer Familien. So können die MitarbeiterInnen beispielsweise ihren Geschwistern und Kindern den Besuch einer weiterführenden Schule ermöglichen und damit das Bildungsniveau anheben.
Ausgesprochener Dank gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die den Bau der Klinik ermöglicht haben und somit einen wichtigen Beitrag leisten zur Verbesserung der Lebenssituation vor Ort. Auch die Kooperationspartner von Kivuko e.V. in Rulenge haben hervorragende Arbeit geleistet. Durch ihr unermüdliches Engagement und Durchhaltevermögen haben sie die Umsetzung der großen Vision einer verbesserten Gesundheitsversorgung in Kabanga möglich gemacht. Asante sana!
Ein Video von 2018 mit dem Mitarbeiter, der für die Verwaltung zuständig ist,  finden Sie hier:

Es freut uns, dass wir mittlerweile sowohl den Anschluss an die staatliche Wasser- und Stromversorgung als auch die Umzäunung des Klinikgeländes verwirklichen konnten!

Weitere Bilder der Bauphase und der ersten Wochen finden Sie hier:

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